NESO-Sekretariat
Die Auswirkungen einer Ölversorgungsstörung sind in der Regel international. Nationale Ölkrisenmaßnahmen sind deshalb eingefügt in ein Netzwerk internationaler Krisenvorsorge und Krisenbewältigung. Über das wichtigste internationale Ölkrisensystem verfügt die » Internationale Energieagentur (IEA).
Es wurde mit dem Übereinkommen über ein » Internationales Energieprogramm (IEP) vom 18. November 1974 geschaffen. In diesem Übereinkommen haben sich die Mitglieder verpflichtet, im Fall einer Ölversorgungskrise solidarisch zu handeln und die Lasten fair zu teilen.
Um dazu in der Lage zu sein, hat jeder Mitgliedstaat
- ein Programm zur Nachfragedrosselung vorzuhalten,
- Notstandsreserven für mindestens 90 Tage zu halten und
- die Beschlüsse der IEA mit Hilfe einer National Emergency Sharing Organisation (NESO) umzusetzen.
Die NESO wirkt mit bei der Umsetzung von IEA-Maßnahmen und bei der Erfüllung deutscher Verpflichtungen zum internationalen Versorgungsausgleich. Sie unterstützt die Sicherstellung einer möglichst reibungslosen Versorgung der Verbraucher unter Aufrechterhaltung traditioneller Lieferwege und -strukturen und vermittelt gegebenenfalls bei einem nationalen Versorgungsausgleich zwischen über- und unterversorgten Unternehmen. Dazu bedient sich die NESO der freiwilligen Mitarbeit der Mineralölwirtschaft, d. h. der Produktimporteure und der Hersteller, die im Rahmen der NESO-Gremien (Krisenversorgungsrat und Koordinierungsgruppe Versorgung) mit dem
» Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), dem » Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und dem Erdölbevorratungsverband zusammenarbeitet.
Das Sekretariat der Deutschen NESO hat seinen Sitz beim Erdölbevorratungsverband in Hamburg.